Wir stehen Ihnen gerne bei Fragen oder Wünschen persönlich zur Verfügung.
Wenn die Nummer des Krankenhauses auf meinem Handydisplay erscheint, weiß ich, dass eine Sternenkind geboren ist. Die nächsten Schritte laufen automatisch ab: Ich nehme meine Kameratasche, setze mich ins Auto und mache mich auf den Weg Richtung Krankehaus.
Während der Autofahrt fühlt sich mein Bauch wie ein Stein an. ich bin nervös und tausend Gedanken gehen mir durch den Kopf. Bei der Ankunft im Krankenhaus erhalte ich die wichtigsten Informationen und dann beginne ich mit meinem Einsatz. Jetzt heißt es noch einmal tief durchatmen, die Gefühle unter Kontrolle bringen, behutsam die Tür öffnen und dann erblicke ich die Eltern mit ihrem Baby.
Die Atmosphäre, die im Raum herrscht, ist nur schwer zu beschreiben. Die Eltern und ihr Baby sind eine Einheit und die Stille, die sie um gibt, hat etwas sehr trauriges und tröstendes zugleich. Die Eltern halten sich und das Baby in den Armen. Eine Träne nach der anderen kullert die Wangen hinunter. Ich gebe ihnen die Zeit, die sie brauchen, um Abschied zu nehmen. Erst wenn ich das Gefühl habe, dass sie für die Aufnahmen bereit sind, beginne ich mit meiner Arbeit.
Ganz vorsichtig und liebevoll halte ich jetzt ihre Emotionen und Liebe für immer fest. Das mitgebrachte Kuscheltier darf ebenso wenig fehlen, wie ein kleines Füßchen (und) oder Engelchen vom Verein, welches ich zum Baby dazulege. Dieses Füßchen/Engelchen dürfen die Eltern dann mit nach Hause nehmen und in ihre Erinnerungsbox legen.
Nach ungefähr 20 Minuten sind alle Bilder eingefangen, ich verabschiede mich von den Eltern und trete meine Heimreise an.
In der darauffolgenden Nacht kann ich nur schwer in den Schlaf finden. Mir gehen sehr viele Gefühle, Gedanken und Emotionen durch den Kopf. Immer wieder aufs Neue wird mir dabei bewusst, dass absolut nichts im Leben selbstverständlich ist.
Am Morgen danach bearbeite ich die Bilder, lade sie hoch und gebe sie in den Druckauftrag. Erst wenn ich die "VergissMichNicht-Box" mit den Bildern verpackt und versendet habe, ist für mich der Einsatz beendet.
Nun bin ich erleichtert und freue mich, dass ich den Eltern und Geschwisterkindern Erinnerungsbilder schenken kann, die ein Leben lang halten werden.
Ich bin dankbar, dass ich ein Teil von diesem wunderbaren Verein sein darf.