

Nach langer, sorgfältiger Planung und großer Vorfreude war es am Freitag, dem 21.03.2025 endlich soweit. Ein Tag nach Frühlingsbeginn versammelten sich zahlreiche Gäste im Vorarlberg Museum, um das vierjährige Bestehen unseres Vereins VergissMichNicht – Sternenkinder Fotografie zu würdigen.
Unter den Gästen befanden sich u.a. Landesrätin Martina Rüscher, Prim. Dr. Rohde Michael vom LKH-Bregenz und KH-Dornbirn, Bernadette Brieskorn vom Hebammengremium, Sophia Rüscher-Fussenegger von der Selbsthilfegruppe Sternen-Klar, die Künstlerinnen Jacky Monteiro und Maribel Rico sowie unsere Ehrenobfrau Angelika Maria Kratzer B.A. Von den Partnerorganisationen waren mit dabei Irene Christof vom Waldfriedhof Bludesch, der designierte Innungsmeister der Vlbg. Berufsfotografen Frederick Sams, Dalmonek Daniel von der Bestattung Reumiller, Carmen Huber vom Verein Herzenssache für Kinder, Jochen Jenic vom Institut für Sozialdienste, Kothner Anita von Ritual-Leben, Luger Patricia und Bianca von der Selbsthilfegruppe Sternenmamis, Sandra Mathis für die KH-Seelsorge und Monika Maurer Vize Bürgermeisterin von Sibratsgfäll uvm.
Nach der feierlichen Eröffnung durch Obmann Andreas Uher und Grußworten von Landesrätin Martina Rüscher wurde von Ehrenobfrau Angelika Kratzer die Geschichte des Vereins nachgezeichnet. Die Initiative, die aus einer Anfrage von Hebammen hervorging, hat sich mittlerweile zu einer unverzichtbaren Stütze für betroffene Familien entwickelt.
Ein besonderes Highlight war ein berührender Dokumentarfilm, der eigens von unserem Verein in Zusammenarbeit mit Frederik Sams produziert und der Öffentlichkeit erstmals präsentiert wurde. Darin haben wir einen Einsatz im Krankenhaus realitätsgetreu nachgestellt und damit tiefe Einblicke in die Arbeit unserer ehrenamtlichen Fotograf:innen gewährt. Wir möchten damit aufzuklären, Eltern etwaige Unsicherheiten nehmen und auch Außenstehenden zeigen, wie wichtig unsere Arbeit für Betroffene ist. An dieser Stelle möchten wir nochmals unseren aufrichtigen Dank an das KH Dornbirn sowie an Frederik Sams für die Zusammenarbeit ausrichten.
Österreichweit geht man von insgesamt 10.000 – 12.000 Sternenkinder pro Jahr aus. 4 von 10 Schwangeren von einem Verlust betroffen. Diese Zahlen machen deutlich, wie wichtig es ist, in diesem sensiblen Thema aufzuklären. Werdende Eltern sollten frühzeitig von der Möglichkeit der Sternenkinder-Fotografie erfahren – nicht um Ängste zu wecken, sondern um ihnen eine bewusste Entscheidung zu ermöglichen, falls sie selbst betroffen sind. Seit der Vereinsgründung im Jahr 2021 wurden in Vorarlberg 134 Sternenkinder fotografisch begleitet. Im vergangenen Jahr waren es insgesamt 37 und somit kam es im Durchschnitt alle 10 Tage zu einem Einsatz. Diese Zahlen stehen für ebenso viele Schicksale und für noch viel mehr betroffene Familienangehörige.
Enthüllung eines ganz besonderen Kunstwerks
Bei unserer Vereinsgründung haben wir festgelegt, die Startseite unserer Homepage und Broschüren lokalen Künstlerinnen und Künstlern zu widmen. Alle zwei Jahre laden wir deshalb Kunstschaffende dazu ein, sich mit dem Thema Sternenkinder auseinanderzusetzen. Heuer haben wir die aus Bolivien stammende Künstlerin Maribel Rico Patino de Maier für uns gewonnen. Sie enthüllte feierlich ihr Kunstwerk, welches ab sofort bei einer Auktion ersteigert werden kann. Erst vor wenigen Jahren hat Maribel erfahren, dass auch ihre Mutter ein Kind verloren hatte. Mit ihrer Kunst verarbeitet Maribel Emotionen und drückt ihre Verbundenheit aus. Das Werk symbolisiert die Präsenz der Sternenkinder in den Herzen ihrer Familien und wurde mit großer Anteilnahme aufgenommen.
Es war eine bewegenden Veranstaltung voller Emotionen und einem äußerst positiven Austausch. Die Arbeit unseres Vereins wurde eindrucksvoll gewürdigt und dem Thema eine Plattform geboten, die es verdient. Dies rührt uns umso mehr, da genau durch derartige Veranstaltungen und Medienberichte die Akzeptanz, Sichtbarkeit und Bedeutung von Sternenkindern in der Gesellschaft wächst. Das ist es, was wir uns wünschen.
In einer anschließenden Gesprächsrunde beleuchteten Expert:innen wie Bernadette Brieskorn vom Vorarlberger Hebammengremium, Prim. Dr. Michael Rohde vom LKH Bregenz und KH Dornbirn und Sophia Rüscher-Fussenegger von der Selbsthilfegruppe Sternen-Klar die Wichtigkeit dieser Arbeit. Sie betonten, dass Erinnerungsbilder nicht nur den Eltern Trost spenden, sondern auch helfen, den Verlust zu verarbeiten und das Kind in die Familiengeschichte einzubetten.
Zum Abschluss bedankte sich Obmann Andreas Uher bei allen Unterstützer:innen, Partner:innen und ehrenamtlichen Fotograf:innen, die diese wertvolle Arbeit ermöglichen. Der Verein plant, sein Netzwerk weiter auszubauen und das Thema Sternenkinder noch stärker in der Gesellschaft zu verankern.