Julianna ist Mitglied beim Verein Vergiss Mich Nicht – Sternenkinder-Fotografie und hat zusammen mit ihrem Mann beschlossen, sich tätowieren zu lassen. Sie sind Sterneneltern und wollten sich ein Erinnerungstattoo stechen lassen. Bei dieser Gelegenheit haben wir ein Interview mit der Tätowiererin geführt. Georgina Borbás, Mitarbeiterin und Frau des Eigentümers vom „Tamas Borbás Chiara Ink Tattoo Studio“ beantwortete unsere Fragen.
Wird ein Tattoo oft als Andenken an einen Verstorbenen gestochen? Hast du auch schon einmal ein Tattoo als Erinnerung an das verstorbene Kind gemacht?
Ja, die Leute kommen oft ein sogenanntes Erinnerungstatoo stecken lassen, weil Sie jemanden so verewigen und immer bei sich tragen möchten. Mein Mann hat schon ein paar Mal ein Tattoo als Erinnerung an ein verstorbenes Kind gemacht. Für mich ist dieses Tattoo das erste Mal.
Was für Symbole sind bei Erinnerungstattoos gefragt?
Meistens wird als Symbol ein Engel, Engelsflügel, ein Kreuz, ein wegfliegender Vogel, das Zeichen für Unendlichkeit, ein Zitat oder ein Name mit Datum gewählt. Manchmal ist es auch ein persönliches Symbol, das dem Verstorbenen viel bedeutet hat.
Was denkst du – kann so ein Tattoo beim Trauerprozess helfen?
Meiner Meinung nach kann ein Erinnerungstattoo viel beim Trauerprozess bedeuten. Der Trauernde wird dieses Tattoo für immer auf seiner Haut tragen und kann es jeden Tag sehen. Das schafft für viele eine gewisse Verbundenheit zum Verstorbenen.
So sind wir eine Familie, wir drei leben hier und unsere Tochter ist zum Himmel geflogen.
Julianna
Verhalten sich Kunden mit solch einem Tattoo anders?
Für Mütter, die solch einen Schicksalsschlag erlebt haben, ist ein Erinnerungstattoo natürlich eine sehr emotionale Angelegenheit, aber auch bei Vätern können dabei intensive Gefühle hochkommen.
Berührt es dich, wenn Du ein Erinnerungstattoo stechen sollst?
Es berührt uns auf jeden Fall, weil bei solchen Tätowierungen immer ein Schicksal dahintersteckt. Besonders wenn es sich um ein Tattoo von einem Sternenkind handelt, fühle ich als Mutter persönlich mit.
Im Fall von Julianna handelte es sich sogar um ein Paar-Tattoo, d.h. sowohl der Vater als auch die Mutter haben sich das selbe Tattoo stechen lassen. Für mich war es der größte und emotionalste Auftrag bisher. Solch ein Vertrauen zu erfahren, ist eine große Ehre. Ich bewundere diese Eltern, dass sie einen Weg gefunden haben, mit ihrem Schmerz und Verlust umzugehen und ihre Tochter dadurch auf solch liebevolle Weise für immer verewigt haben. Sie sagten mir: „So sind wir eine Familie, wir drei leben hier und unsere Tochter ist zum Himmel geflogen.“
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